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30 Jahre Social Beat – Die DVD zur Ausstellung

Das Literaturhaus Stuttgart präsentierte vom 22. Januar bis zum 28. Mai 2021 eine Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe mit dem Titel „SOCIAL BEAT & BEAT – Ein literarischer Urknall.“ Die drei verantwortlichen Kuratoren Manfred Heinfeldner, Boris Kerenski und Joachim Schönauer nehmen Sie in einer rund 16-minütigen Führung mit durch die damalige Ausstellung.

Vorgeschichte:
Was ist eigentlich Social Beat? Ein literarischer Schlag, eine Bewegung, DADA, Punk, Beat Generation, Poetry, AusserLiterarischeOpposition, SubKULTUR der 90er? Schlagworte, die wenn es um das Phänomen SOCIAL BEAT geht, immer wieder fallen.

In den 40er- bis 60er-Jahren lässt eine Gruppe von amerikanischen Autoren die moderne Literatur erbeben – mit Schockwellen rund um den Globus. Die Beats revolutionieren die literarische Sprache: Straßenslang und spontanes Schreiben werden en vogue, ihre Themen sind existenzieller Nomadismus und Sinnsuche, sie stellen ihre Werke in umgebauten Garagen und Musikclubs vor. In den 80er/90er-Jahren kommt es in der Bundesrepublik zu einem Nachbeben: Junge, wilde Schriftsteller loten die Grenzen der Literatur aus: mit Texten, gespeist von ihrem unmittelbaren Erleben, inspiriert von Dada und den Beats, mit Formen zwischen Happening, Performance und Lesung, jenseits der etablierten Orte der Literatur. Sie nennen sich Social Beat und sind die Impulsgeber für die heutige Slam Poetry.

Vor 30 Jahren wird das literarisches „Gespenst“ SOCIAL BEAT von Jörg A. Dahlmeyer, André Henze und Thomas Nöske aus der Taufe gehoben. Unter der headline „Töte den Affen“ findet das erste bundesweite Social-Beat-Literatur-Festival in Ost-Berlin rund um den Prenzlauer Berg statt. Wegen dem enormen Publikumserfolg wurde gleich ’94 das 2. bundesweite SB-Festival „Der Affe schlägt zurück!“ , wiederum in Berlin, organisiert.

Dem folgten ’95 und ’96 die beiden t a t W o r t – SOCIAL BEAT & SLAM!poetry-FESTIVALs im KUNSTZENRUM KARLSKASERNE, Ludwigsburg – organisiert von der social beat centrale sued.
In Hannover startet die von Kersten Flenter und Henning Chadde organisierte ‚buchfrust‘ – als bundesweites Social Beat & Poetry Festival mit Independent Literaturmesse.

Die Ausstellung dokumentiert die Social Beat-Szene, in der der Großraum Stuttgart eine wichtige Rolle spielte, mit Original-Dokumenten aller Art. Die Aktivisten der Szene haben ihr Archiv zur Verfügung gestellt. Umrahmt wird das Ganze von Porträts und Dokumenten der Beats, exklusiven Portraits der Beat-Autoren von Jim Avignon und garniert (digital und womöglich live) mit Veranstaltungen und Lesungen, Filmen, Audioclips und Bücher-Vitrinen. Erstmals öffentlich zu sehen ist zudem eine Foto-Serie der Social Beat-Künstlerin YAM über den lange vergessenen Beat-Lyriker Taylor Mead.

Auch als Quellen geeignet:
Social Beat – KILLROY media Verlag (killroy-media.de)
Publikationen Boris Kerenski

Die DVD ist ab sofort gegen eine Schutzgebühr von 10 € hier im Buch-Shop erhältlich!.

Dr. Stefanie Stegmann, Leiterin Literaturhaus Stuttgart 2021
Dr. Stefanie Stegmann, Leiterin Literaturhaus Stuttgart

„Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir diese Ausstellung SOCIAL BEAT & BEAT – Ein literarischer Urknall hier im Stuttgarter Literaturhaus präsentieren können. Es handelt sich um eine quasi unerzählte Geschichte, die wir hier an den Wänden des Hauses neu erzählen, wieder erzählen oder auch erstmalig erzählen mit Originaldokumenten oder mit anderen künstlerischen und dokumentarischen Quellenmaterialien bzw. Werken. Der Grund, warum wir diese Ausstellung hier im Stuttgarter Literaturhaus präsentieren, liegt natürlich auch darin verborgen, dass diese literarische Bewegung vor allem hier im Südwesten des Landes ihren Schwerpunkt ausgebildet hat oder sich besonders ausgeprägt hat und von daher ist das hier genau der richtige Ort, um SOCIAL BEAT als Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe nochmals zum Leben zu erwecken.“