Bernd Marcel Gonner – Manchmal scheint es Segel zu spannen
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Bernd Marcel Gonner
Manchmal scheint es Segel zu spannen
Die Re-Naturierung des Menschen
ISBN 978-3-931140-72-4
KILLROY media, 2025
Nature Writing
100 Seiten
Klappenbroschur
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 0,135 kg |
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Größe | 20,0 × 12 × 0,8 cm |
Zum Inhalt
Manchmal scheint es Segel zu spannen – Die Re-Naturierung des Menschen
Wie aus der vermeintlichen »Krone der Schöpfung« »das Schwein, der Mensch« wurde, welches/r sich aus dem Lebensgewebe so mir nichts, dir nichts, fast klammheimlich, herausgelöst hat, als wäre es bloß ein gewiefter Zaubertrick und keine Innen- und Umwelt-Katastrophe: mit dieser Frage im Ge-päck unternimmt der Essay »Manchmal scheint es Segel zu spannen« eine archäologische Spurensu-che mit blanken Füßen durch die Sahara und mit fünftausend Jahre alten Schilfbooten an die Küste des legendären Kolchis, wobei die fünf Zeitalter der antiken Welt, probeweise, für eine zwar reichlich schmutzige, aber durchaus gültige, bare Münze genommen werden und schlussendlich (was wieder ein neuer Denkanfang wäre) im nach wie vor schlagenden Herzen des »Mahabarata« in Indien landen. Was esoterisch klingen mag, arbeitet sich psychologisch an Fritz Perls’ Aggressions-Ansatz und den nach Wilhelm Reich im ›Körperpanzer‹ manifestierten Widerständen ab, stolpert unterwegs über alt-ägyptische Mumien, diese Prototypen der Panzerung, und auch ein wenig, im krassen Gegensatz, durch den Geist (oder die (belebenden?) Geister) des Anarchismus (mit Paul Goodman als Gewährs-mann), was, freigelegt – und im/dem handfesten Freien ausgesetzt (›Natur‹ im, wortwörtlich, weites-ten, offensten Sinne) –, aus dem Menschen wieder »ein Stück selbstverständlicher, anständiger [Mit-]Natur« machen könnte.
Der Essay ist freilich weder eine psychologische noch eine archäologische Studie (lediglich, ich sagte es, eine (Ge-)Fährtensuche), sondern eine, mit den Mitteln des Autors ansetzende, durch und durch literarische Tiefenbohrung – und somit auch mit den, teils analytischen, teils hochpoetischen Mitteln der Sprache arbeitende An-, zuweilen auch Erregung (Aufklärung stets eingeschlossen), welche am Ende (das nun ein/der andere neue Anfang sein könnte) nur den Stab weitergeben und auf die Reso-nanz der Leser warten kann. Erst wenn die innere Natur wieder hergestellt ist, so die Grundannahme, kann, auf an- und grundständige Weise, auch die äußere Natur wieder ins Lot kommen. Es ist ein ziemliches weites Feld mit reichlich Schlamm zum Schlittern und Auskommen und furchtbaren Son-nenattacken ohne Mückenschutz, dessen ist sich der Autor voll bewusst. Wer sich auf das Wagnis einlassen möchten, kann (mag?) sein Herz und seinen Verstand mit in die Waagschale werfen. Wie sagt Wilhelm Reich? »Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Lebens. Sie sollten es auch beherrschen.«
Über den Autor
Bernd Marcel Gonner
Bernd Marcel Gonner (*1966), Luxemburger von Vaterseite, Böhme von Mutterseite, studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte sowie Deutsch als Fremdsprache in Bamberg. Er arbeitet als freier Schriftsteller (Lyrik, Prosa, Theater, Kinderliteratur und Nature Writing) und Landschaftspfleger auf eigenem kleinen Hof. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien sowie eigenständige Publikationen. Für seine Arbeiten wurde er bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2020 mit dem Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks und 2021 mit dem Deutschen Preis für Nature Writing.
Er ist Mitglied in der A:LL Schrëftsteller*innen (Association: Littérature Luxembourgeoise). Vielfältige Zusammenarbeit mit den Komponisten Bernhard Ruchti und Michael Maria Ziffels.