Jack Black – Der große Ausbruch aus Folsom Prison
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Jack Black
Der große Ausbruch aus Folsom Prison
ISBN 978-3-93-1140-19-9
KILLROY media, 2008
KILLROY Erzählung
96 Seiten
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 0,224 kg |
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Größe | 20,5 × 13,6 × 1,2 cm |
Zum Inhalt
Der große Ausbruch aus Folsom Prison
Eine autobiographische Erzählung
Originaltitel: „The big break at Folsom“
Aus dem Amerikanischen von Axel Monte und Jerk Götterwind.
Ursprünglich gebaut, um Langzeithäftlinge, Gewohnheitsverbrecher und hoffnungslose Fälle aufzunehmen, erwarb sich das Folsom State Prison schnell den Ruf, ein Ort ohne Wiederkehr zu sein. Vor der Fertigstellung der Granitmauer in den 1920ern war das Gefängnis der Schauplatz zahlreicher Fluchtversuche. Der erste fand schon bald nach der Einlieferung der ersten Häftlinge in Jahre 1880 statt. Während der gesamten gewalttätigen und blutigen Geschichte von Folsom haben unzählige Revolten und Fluchtversuche zu Todesfällen unter den Gefangenen und Wärtern geführt.
Folsom Prison Homepage, 2008
Über die Autorin
Jack Black
Jack Black
1868-1933. Hobo und Berufseinbrecher, seine autobiographischen Schriften beeinflußten die Genres der True-Crime-Stories und Hard-Boiled-Krimis und lieferten die Blaupause zu W.S. Burroughs‘ Junky
Rezensionen
junge Welt
Der Berufsverbrecher Jack Black wußte, wovon er sang
Erschienen als Beilage in junge Welt (www.jungewelt.de)
Von Franz Dobler über Folsom prison Blues 15.10.2008
Ein Höllenloch«, nannte Johnny Cash das seit seiner Eröffnung 1880 berüchtigte Hochsicherheitsgefängnis von Folsom bei Sacramento, Kalifornien, als er dort 1968 seine berühmte Platte aufnahm ? im Folsom Prison, in dem Jack Black 60 Jahre vorher eingesperrt war, hatten noch schlimmere Zustände geherrscht.Jack Black (1868?1933) war Berufseinbrecher und Hobo. Insgesamt 25 Jahre verbrachte er in Gefängnissen, seine acht Jahre in Folsom galten dort als Kleinigkeit. Er sprang von der schiefen Bahn, nachdem ihn ein Richter, der ihm lebenslänglich hätte verpassen können, mit nur einem Jahr in St. Quentin beschenkte. Black musste dem Richter dafür sein Wort geben, nie wieder straffällig zu werden, und Blacks Ehrenkodex befahl ihm, sein Wort zu halten. Dabei halfen ihm dann neue Freunde, allen voran Der Verleger des San Francisco Call-Bulletin, der ihm Arbeit in der Druckerei und Bibliothek gab und angeblich sogar als Polizeireporter und ihn dann bestärkte, seine Erlebnisse aufzuschreiben, um die Situation in den Gefängnissen zu verbessern und anderen Kriminellen Beispiel und Hoffnung zu geben. An sie war der Titel seiner Autobiografie gerichtet: >>You Can?t Win<<. Oder >> Du kommst nicht durch<< in der deutschen Ausgabe*. Das Buch erschien 1926, wurde ein Hit und machte seinen Autor Für ein paar Jahre zur Berühmtheit, die auch Vorträge bei Frauenverbänden und Studenten und in Kirchen hielt (mit dem Ziel angeheuert, mit dem auch Cole Younger, zweiter Vorsitzender der Jesse James Partei, nach Jahrzehnten in Haft auf Tournee geschickt wurde: Verbrechen zahlt sich nicht aus! Doch der Ruhm hatte sich wieder verzogen, als Black 1933 (höchstwahrscheinlich) Selbstmord beging. Lange bevor er hätte sein Comeback hätte erleben können. Als kleiner Kerl hatte William S. Burroughs >>You can?t win<< Verschlungen, fasziniert von den Abenteuern, den Gestalten, der anderen Welt und dem speziellen Ehrenkodex der Outlaws und auch von ihrem opiumsüchtigen Erzähler. Als berühmter Autor würdigte er dann Blacks Einfluß auf True Crime- und Hard Boiled-Literatur und feierte die Bedeutung seines Lieblingsbuchs, das er >>Good Red Book<< nannte, für sein eigenes Werk, speziell >>Junkie<< und >>The Place of Dead Roads<<. >>Ein halbes Jahrhundert später sollte ich Figuren und Szenen aus dem Good Red Book verwenden, die Prosa von Jack Black aus dem Gedächtnis zitieren, manchmal Wort für Wort, und wenn man sich noch fünfzig Jahre später an eine Textstelle erinnert, dann muß sie wohl gut sein<<, schrieb Burroughs im Vorwort zu einer Neuausgabe. Barry Miles macht es in seiner Burroughs-Biografie noch deutlicher: >>Die Verbindung (von >>Dead Roads<<) zu Blacks Buch ist nicht nur im Stil zu finden. Der Kern der Handlung hat Burroughs im großen und ganzen aus >>You can?t win<< Übernommen und das Oberste zuunterst gekehrt<<. Den bekannten Ausdruck >>Johnson-Family<< für die Verbrecher, die sich dem Ehrenkodex verpflichtet fühlen, in dem Solidarität und eine Art Robin-Hood-Gerechtigkeit oben stehen, hatte Burroughs von Black mitbekommen, der für ihn Zeuge eines spezifisch amerikanischen Lebensstils war, der nun endgültig verschwunden ist<<. Black hatte sich von der Johnson-Family noch nicht lange Entfernt, als sein erster Bericht >>Der große Ausbruch aus Folsom Prison<< 1917 zuerst im Call-Bulletin als Serie erschien: >>The Big Break at Folsom ?A Story of the Revolt of Prison Tyranny<<. Die deutsche Ausgabe - ein bestens übersetztes Schmuckstück von einem Buch, muß dazu gesagt werden; nur das Beiwerk hätte mehr als ein historischer Nachruf sein können ? hat das Cover der Originalausgabe mit dem handschriftlichen Gruß des Autors eingebaut: >>Dear young Friend, may you always have lots of Love, Luck and Liberty- sincerely, Jack Black. Es war klar, dass hier jemand vor einer Hölle warnte, die er selbst durchlebt hat. In einer knappen Sprache, die die düstere Atmosphäre von frühen Noir-Filmen erzeugt, und Spannung ohne die grellen Effekte von Hinter-Gittern-Trash zu benötigen. Ein pures Willkür- und perfektes Spitzelsystem beherrschte Folsom, die theoretische Möglichkeit der Haftverkürzung bei guter Führung war praktisch ausgeschlossen, und zu den Haftbedingungen gehörten auch extrem schlechte Ernährung und Foltermethoden wie Isolationshaft, Aufhängen oder Zwangsjacke, denen immer wieder Gefangene den Selbstmord vorzogen; Blacks Versuch nach bzw. vor der Zwangsjacke scheiterte mangels Kraft, unter den Folgen hatte er lebenslang zu leiden. Bei der Entlassung >>hasste ich alles, was lebte. Ich betrachtete die Menschen so, wie ein Wolf seine Beute betrachtet. Ich hob meine Hand und schwor, als Geschöpf der Nacht zu leben und das Licht der Sonne zu meiden. Ich wollte keine Freundschaften schließen oder gute Taten vollbringen. Was ich zum Leben brauchte, wollte ich mir einfach nehmen und zwar mit Gewalt<<. 1903 kam es zu diesem spektakulären Ausbruch (an dem Black wegen seiner anstehenden Entlassung nicht teilnahm). Für kaum einen der Beteiligten ging die Aktion gut aus, aber die Außenwelt kapierte, dass es sich nur um einen Akt absoluter Verzweiflung handeln konnte, wenn jemand versuchte, aus Folsom auszubrechen ? ein Todeskommando. Man wurde auf die inhumanen Verhältnisse aufmerksam. >>Damals haben die Veränderungen in den kalifornischen Gefängnissen ihren Anfang genommen<<. Seinen Aufenthalt in San Quentin ein Jahrzehnt später betrachtet Black als >>Veränderung von Brutalität zu Güte<<: und das ist nicht die einzige Stelle, die der Leser nicht fassen kann. Diese wahre Geschichte kam aus einem Milieu, aus dem kaum Was aus erster Hand kam, und nur weil er darum gebeten wurde, lieferte Black seine Abenteuer- mit der Entschuldigung: >>Ich wünschte ich würde mehr von der Kunst des Schreibens und des Redens verstehen<<. Während wir wünschten, in dieser Kunst wäre mehr von seinem Talent unterwegs.
*Jack Black:
Du kommst nicht durch
Karin Kramer Verlag, Berlin 2002
315 Seiten, 17 Euro